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St. Marienkirche in Timmern

Die Kirche in Timmern befindet sich auf erhöhter Stelle am südlichen Dorfeingang. Sie wurde in mehreren Bauabschnitten erbaut:

Der Turm wurde bereits im ottonischen Zeitalter - also um 900 bis 1000 n.Chr. erbaut. Er ist zwölf Meter hoch und diente wahrscheinlich als Schutzraum für die Dorfbewohner. Er ist einer der ältesten Bauwerkedes Landkreises!
Das ursprüngliche Kirchenschiff war nur halb so groß wie das heutige. Während der Turm aus der Romanik stammt, ist das Kirchenschiff im gotischen Stil erbaut - also nach 1250.

Die Kirche in Timmern ist als Filialkirche der Stephanus-Kirche von Kalme angelegt - diese wurde schon im Jahr 827 erstellt.
Die Timmersche Kirche ist als Missionskirche enstanden, also vor allem als Taufkirche, weniger als Predigtkirche. Der romanische Taufstein ist bis heute erhalten, allerdings wird er in Braunschweig aufbewahrt.

Timmern gehörte zum Kloster Helmstedt - dieses ließ das Kirchenschiff um 1500 umbauen und verdoppelte es - nun im gotischen Stil. Außerdem wurde eine Vorhalle an der Nordseite angelegt. Das Steinmaterial stammt wahrscheinlich aus der Asseburg, die zu dieser Zeit geschleift wurde. Zusätzlich wurde noch eine Friedhofsmauer errichtet. Diese wurde später jedoch wieder abgetragen und zum Straßenbau verwendet.

In dem gotischen Kirchenschiff befindet sich außen an der Südseite ein zugemauertes romanisches Rundbogenfenster. In der Sakristei gibt es eine Sakramentsnische für die geweihten Hosten. Die Innenausstattung stammt aus dem Rokoko - sie enthält keine kunsthistorischen Besonderheiten.

Beachtenswert ist aber die Glocke: Sie wurde von Hermann Koster in Hildesheim im Jahre 1502 gegossen. Sie ist mit 92 cm Höhe und 87 cm Durchmesser nicht gerade sehr groß, somit ist ihr Klang auch eher hell, aber zu der kleinen Kirche durchaus passend.
Am Glockenhals belegt eine Inschrift das Herstellungsjahr. Unten am Schlagring ist neben dem Gießerzeichen Maria mit dem Kind zu sehen. Am Glockenbauch sind 19 Münzabdrücke zu erkennen.

Erwähnenswert ist noch die Orgel aus dem Jahr 1892, erbaut von der Hannoverschen Firma Hamer und Furtwängler. Es ist eine Kegelladenorgel, die heute nicht mehr sehr häufig anzutreffen sind. Die letzte gründliche Renovierung von zwei Fachkräften der vorgenannten Firma fand Ende 1980 statt.

Erhard Meiners