Suche

St. Petrikirche in Remlingen

Obwohl man in Remlingen einen frühchristlichen Friedhof aus karolingischer Zeit archäologisch erschlossen hat, lassen sich keine genauen Angaben über die mittelalterlichen Ursprünge der St. Petrikirche machen. Spätestens 1234 muss ein Kirchbau existiert haben, wie eine urkundliche Erwähnung nahe legt. Turm und Kirchenschiff sin im Mittelalter entstanden, der Turm allerdings in den Jahren 1594 bis 1596 grundlegend erneuert. Das Schiff wurde wahrscheinlich 1508 nach Osten erweitert, was durch eine Inschrift bezeugt wird, genauso wie die Restauration des Kirchenschiffes 1772.

Im Zweiten Weltkrieg, während eines Bombenangriffs am 14. Januar 1944, ist die Kirche erheblich zerstört worden. Das Inneninventar ging bis auf wenige Stücke verloren. Nach dem Krieg wurde die äußere Gestalt des Kirchenkörpers im Wesentlichen wieder hergestellt. Der Turm erhielt dabei ein inneres Betonskelett zur Stabilisierung, dass* Kircheninnere richtete man schlicht und schmucklos ein. Das Fenster an der zentralen Ostseite zeigt den Hahn, das Symboltier des Apostels Petrus.

In der Kirche wurde der in Remlingen ansässige, berühmte braunschweigische Berghauptmann, Schriftsteller und bibliophile Betreiber einer Privatdruckerei Georg Engelhard von Löhneysen (1552 bis 1622) begraben. Seine Grabstätte ist heute nicht mehr bekannt. Die St. Petrikirche war von 1695 bis 1696 Wirkungsstätte von Superintendent Heinrich Georg Neuss (1654 bis 1716). Der bekannte pietistische Geistliche dichtete unter anderem das Lied „Ein reines Herz, Herr, schaff in mir“ (EG 389).

aus: Propstei Schöppenstedt (Hg.), Wahrzeichen. Kirchen in der Propstei Schöppenstedt,Schöppenstedt 2011, S. 104.

*) Fehler im Original