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Kirche

Geschichte

Der Baukörper der Martin-Luther-Kirche in Klein Vahlberg setzt sich zusammen aus einem spätgotischen 1515 erbauten Turm, dies bezeugt eine Bauinschrift, und einem jüngeren Kirchenschiff, dass* 1804/1805 errichtet wurde.

Aus dem Mittelalter ist ein Steinrelief erhalten, das den Gekreuzigten darstellt und an den Seiten seine Mutter Maria und den Lieblingsjünger Johannes zeigt. Früher war das Relief an der Turmseite angebracht. Um es vor der Witterung zu schützen, hat es heute seinen Platz im Kirchenschiff.

Ein einschneidendes Datum für den 1297 erstmals urkundlich erwähnten Ort war die Belehnung des späteren Kanzlers vom Herzogtum Braunschweig-Wolfenbüttel, Johann Schwartzkopf (1595 von* 1659), mit Klein Vahlberg im Jahr 1642. Dieser richtete einen Gutshof im Ort ein und übernahm gleichzeitig das Patronat über die Kirche.

In der Patronatskirche wurde eine Grablege für die Familie Schwartzkopf geschaffen, indem man ein bis heute existierendes Gruftgewölbe im Untergeschoss des Turmes baute. Bis 1852 wurden Mitgleider der Familie in der Gruft bestattet. Ein Jahr später 1853 verkaufte die Familie das Gut, womit auch das Patronat über die Kirche zu Ende ging. An die Familie (von) Schwartzkopf erinnert ein Wappenstein in der Kirche sowie das Taufbecken, das von der Familie gestiftet wurde.

Im Jahr 1975 wurde die Kirche radikal modernisiert, das bedeutete vornehmlich, dass das alte Inventar entfernt wurde. Dieser Modernisierung fielen unter anderem die Kanzelaltarwand, die Bestuhlung und die Emporen zum Opfer. Seitdem bestimmt der Raumeindruck  von 1975 das Innere des Gebäudes. Allerdings gelang es 1987, die Kirche wieder mit zwei spätbarocken Gemälden auszuschmücken, die früher in der Schlosskapelle zu Salzdahlum hingen. Die 1,50 mal 2,70 Meter großen Bilder zeigen „Christi Taufe im Jordan“ und „Christus am Brunnen der Samariterin“.

aus: Propstei Schöppenstedt (Hg.), Wahrzeichen. Kirchen in der Propstei Schöppenstedt,Schöppenstedt 2011, S. 96.

*) Text so im Original.