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Musik in schwierigen Zeiten XXVIII

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freunde der Kirchenmusik,

Im wunderschönen Monat Mai,
Als alle Knospen sprangen,
Da ist in meinem Herzen
Die Liebe aufgegangen.

Mit diesen Worten beginnt einer der schönsten und beliebtesten Liederzyklen der Romantik: Robert Schumanns Dichterliebe op. 48. Der Zyklus entstand 1840 aus Heinrich HeinesLyrischem Intermezzo“, einer Sammlung von 65 Gedichten. In diesem Jahr konnte Schumann nach langen, Nerven aufreibenden Querelen mit seinem ehemaligen Lehrer Friedrich Wieck endlich dessen Tochter, die Pianistin Clara Wieck, heiraten.

Zum Kennenlernen: Thomas Quasthoff und Hèlène Grimaud sind hier mit dem ersten Lied der Dichterliebe beim Verbier Festival 2007 zu erleben:

https://www.youtube.com/watch?v=2nZvPvM1DYQ

Voller Liebesglück aber auch voller Verzweiflung, Schmerz und Melancholie sind Schumanns Vertonungen der 16 Gedichte, die er Heines "Lyrischem Intermezzo" entnahm. Darin durchlebt das dichterische Ich alle Höhen und Tiefen einer unglücklichen Liebe. Die eindrucksvolle Vielschichtigkeit der Texte Heines wird in Schumanns Vertonungen oft noch übertroffen.

Im Rahmen der Montagskonzerte der Bayerischen Staatsoper haben Jonas Kaufmann und Helmut Deutsch die Dichterliebe am 27. April 2020 im leeren Münchner Nationaltheater aufgeführt, den Mitschnitt können Sie hier sehen - und dem am Schluss spontan formulierten Gruß von Jonas Kaufmann schließe ich mich sofort an:

https://www.youtube.com/watch?v=9M3tZE-ffxw

Ihnen allen ein schönes Wochenende und herzliche Grüße

Matthias Wengler