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Musik in schwierigen Zeiten V

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freunde der Kirchenmusik,

das Warten hat ein Ende: Bühne frei zur fünften Ausgabe! Mit einem der rasantesten Sätze der Konzertliteratur möchte ich Ihnen heute knapp 10 Minuten Auszeit aus dem Alltag ermöglichen.

Bei der Uraufführung von Tschaikowskys Violinkonzert am 4. Dezember 1881 in Wien ging es hoch her. Das Publikum tobte, und zwar nicht nur vor Begeisterung. Das Werk spaltete die Gemüter, und der berühmte Wiener Kritiker Eduard Hanslick schrieb über diese Uraufführung: „Tschaikowskys Violin-Concert bringt uns zum erstenmal auf die schauerliche Idee, ob es nicht auch Musikstücke geben könnte, die man stinken hört.“ Hanslick hin oder her, Tschaikowskys Violinkonzert setzte sich später durch, obwohl Leopold Auer, dem es zuerst gewidmet war, es als zu schwierig und zu radikal abgelehnt hatte.

Heute vor zwei Wochen hätte ich im Berliner Konzerthaus eigentlich Joshua Bell sehen wollen. Im Alter von 14 Jahren erlebte er 1981 seinen internationalen Durchbruch als Solist mit dem Philadelphia Orchestra unter der Leitung von Riccardo Muti. Seit seinem Carnegie-Hall-Debüt 1985 ist er weltweit mit nahezu allen bedeutenden Orchestern und Dirigenten unserer Zeit aufgetreten. 2011 wurde er zum Musikdirektor der Academy of St. Martin in the Fields in London ernannt und ist mit diesem wunderbaren Kammerorchester hoffentlich im kommenden Januar wieder in Hannover zu Gast.

Im folgenden Link sehen Sie den dritten Satz des Tschaikowsky-Violinkonzerts:

https://www.youtube.com/watch?v=0Q0fP_MQrs8

Viel Spaß beim Anschauen und Zuhören! Bleiben Sie gesund und seien Sie herzlich gegrüßt

Matthias Wengler
Propsteikantor in Königslutter