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Der Volkstrauertag gehört nach wie vor fest zum Festkalender auf den Dörfern an der Asse wie im ganzen Land: Kranzniederlegungen, Ansprachen, Gebete. Mancher mag denken, dass das nur leere Rituale sind. Aber gerade in unseren Tagen, in denen Kriege uns – zumindest dem Gefühl nach – wieder ganz nahe gekommen sind, ist es gut sich an die Opfer der vergangenen Kriege zu erinnern. Und daran, dass Kriege vor allem das Ergebnis des Versagens der Menschlichkeit sind. Wer nur noch übereinander redet statt miteinander, wer seinen Gefühlen, seiner Abscheu und seinen Haß in öffentlichen Debatten im Parlament und Social Media freien Lauf lässt, anstatt diese im Gebet vor Gott zu bringen (oder anderweitig im nicht-öffentlichen Raum artikuliert), wenn die Sachlichkeit verloren geht, wissenschaftliche Erkenntnisse ignoriert wird und es nur noch um die eigene Bequemlichkeit geht – dann ist die Gesellschaft ganz schnell wieder da, wo sie vor 85 Jahren schon einmal war.

Deshalb ist es gut wenigstens einmal im Jahr an den Gedenksteinen und -tafeln derer zu stehen, die ihr Leben nicht nur für andere und sondern vor allem wegen des Versagens anderer gelassen lassen haben.

Es war gut in Timmern auch in kleiner Runde am Ehrenmal zu stehen und sich aus dem Alltag reißen zu lassen und wahrlich nicht angenehmen Gedanken nachzugehen...

Es war gut, dass wir Roklum regenbedingt in der Kirche waren und wieder viele aus dem Ort und auch der Hörnerzug mit dabei waren und zugehört und mitgebetet haben...

Es war gut, dass in Semmenstedt trotz des Regens die Vertreterinnen und Vertreter der Vereine gekommen sind und die Nässe und die Kälte in Kauf genommen haben, um diese wichtige Aufgabe zu erfüllen...

Es war gut, dass die Remlinger Feuerwehr nach einem Löscheinsatz nicht die wohlverdiente Erholung gesucht, sondern sich noch ein Einsatzkleidung zur Kirche aufgemacht hat...

Es war gut zu wissen, dass solches an diesem Tag an vielen Orten viele andere Menschen getan haben.

Euch allen Danke dafür!