Hedeper. Etwas zögerlich trafen die ersten Jubilare auf dem Hof der ehemaligen Schule ein. Einige hatten sich tatsächlich fast fünfzig Jahre nicht gesehen, und so war es nicht verwunderlich, dass so manches mal gefragt wurde: „Und wer bist Du“?
Das Wetter spielte mit. Deshalb konnte Pfarrer Jens-Christian Corvinus die Begrüßung gleich im Freien vornehmen. Während er einige Erläuterungen sowohl zum Ablauf des Festgottesdienstes als auch zum weiteren Tagesverlauf gab, überreichten Mitglieder des Kirchenvorstandes den Jubilaren kleine goldene Konfirmandensträuße. Bevor alle gemeinsam in die St.-Martinkirche einzogen, nutzten ein paar Teilnehmer die Gelegen-heit, ihre alte Schule in Augenschein zu nehmen. Erste Erinnerungen wurden wach.
Zu Beginn des Festgottesdienstes konnte Pfarrer Corvinus erfreut feststellen, dass die von Frau Gerda Hünersdorf liebevoll geschmückte Kirche bis auf den letzten Platz gefüllt war, ein Ereignis wie am Heiligen Abend.
In seiner Eröffnungsansprache klärte der Pfarrer die Besucher über den im Chorraum platzierten Baumstamm auf: Im Jahr 2009 musste vor dem Bötelschen Haus gegenüber der Kirche eine Jahrhunderte alte Linde, die seit vielen Jahren unter Denkmalschutz stand, gefällt werden. Einer ihrer Äste wurde im Turm der Kirche eingelagert, um, wenn das Holz getrocknet ist, daraus ein Altarkreuz schnitzen zu lassen. Zu Finanzierung der Maßnahme hatte der Kirchenvorstand beschlossen, solle die Kollekte des Goldkonfirmationstages verwendet werden.
Nach der musikalischen Eröffnung durch den Männergesangverein Hedeper unter Leitung von Rüdiger Mehlau, dem gemeinsamen Gebet und der Predigt lud Pfarrer Corvinus zum Abendmahl. Im großen Kreis aller Goldkonfirmanden spendete er das heilige Sakrament. Zur Segnung traten die Jubilare anschließend in zwei Gruppen vor den Altar, um die Urkunden zusammen mit einem kleinen Bronzekreuz und den Worten „Sei gesegnet mit dem Zeichen des Kreuzes“ zu empfangen.
Bevor der Männergesangverein den Schlusschoral „Großer Gott wir loben Dich“ anstimmte richtete der Kirchenvorstandsvorsitzende Heinz Fandre, selbst Goldkonfirmand, einige Worte an die Jubilare: Er erinnerte an die Zeit des Konfirmandenunterrichts, an Pastor Karl Burmester, der alle Goldkonfirmandinnen und Goldkonfirmanden konfirmiert hatte und daran, dass einige der damals Konfirmierten heute nicht mehr am Leben seien.
Vor dem gemeinsamen Auszug aus dem Gotteshaus erbat Pfarrer Corvinus für alle Festteilnehmer Gottes Segen.
Das anschließende gemeinsame Mittagessen in der Gaststätte „Zum Alten Dorfkrug“ bot dann Gelegenheit, um über alte Zeiten, über gemeinsam Erlebtes und über vieles andere mehr zu reden, vielleicht auch zu tratschen, Fotos auszutauschen und zu versprechen, sich in Zukunft öfter zu sehen.
Ein Rundgang durch das Dorf überbrückte die Zeit bis zur Kaffeetafel, die ebenfalls in der Gaststätte aufgebaut worden war. Die weiblichen Mitglieder des Kirchenvorstands, die Ehefrauen der männlichen KV-Mitglieder und die ortsansässigen Goldkonfirmandinnen, bzw. die Ehefrauen der ortsansässigen Goldkonfirmanden hatten das Buffet mit zahlreichen Torten und Kuchen bestückt. Der Blickfang war die mit dem Bild der St. Martinkirche versehene Torte.
Erst in den frühen Abendstunden löste sich die Gemeinschaft in der Hoffnung auf, sich anlässlich der Diamantenen Konfirmation in fünf Jahren wieder zu sehen.