Der diesjährige Propsteigottesdienst „Brot für die Welt“ fand am 5.Januar in Semmenstedt statt. Pfarrer Maurer freute sich in seiner Begrüßung über Besucherinnen und Besucher „aus allen Ecken der Propstei“.
Das Thema des Gottesdienstes lautete „Äthiopien – Wissen hilft, den Wald zu schützen“. Pfarrer Maibom informierte zunächst über das Land Äthiopien und präsentierte Zahlen und Fakten. Das Land am Horn von Afrika gilt als eines der ärmsten der Welt. Viele Menschen leiden an Unter- und Mangelernährung. Ursachen des Hungers sind Dürre und Überschwemmungen als Folge des Klimawandels. Der weitaus größte Teil der Bevölkerung lebt auf dem Land von der Landwirtschaft. Die zunehmende Landknappheit führt zu Abholzungen der Wälder und Brandrodungen. Nur noch 5 Prozent Äthiopiens sind von Wald bedeckt, zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren es noch 40 Prozent. Rings um Kirchen und Klöster gibt es noch Kirchwälder, letzte Waldinseln, die aber auch bedroht sind. Aus Armut und Unwissenheit schlagen viele Menschen hier Feuerholz. Die Kirche Äthiopiens will den Erhalt der Kirchwälder und will gleichzeitig den Menschen aus der Armut helfen. Sie setzen dabei auf Wissensvermittlung. Die Menschen lernen die Wälder zu schonen und zu schützen, indem sie etwa neues Saatgut und Setzlinge für neue Bäume züchten und pflanzen. Als Gegenleistung erhält die Familie z.B. Schafe für die Sicherung ihres Lebensunterhaltes. Brot für die Welt unterstützt als Partnerorganisation dieses Projekt der äthiopischen Kirche. Gut, dass es diese Gottesdienste bei uns in der Propstei gibt, erfahren wir doch so immer wieder von Projekten von „Brot für die Welt“.
Anstelle einer klassischen Predigt traten Dieter Rösler, Hans-Dieter Giesecke und Dr. Gunhild Kühne in einem Anspiel als „Die drei Könige auf dem Weg zum Christkind“ auf.
Statt Gold, Weihrauch und Myrre hatten sie als Geschenke einen Kanister Öl, einen Perserteppich und einen kleinen Baum aus Äthiopien dabei. Über den Sinn und Wert dieses Baumes als Geschenk für einen König wurde dann gestritten und diskutiert. Balthasar als Überbringer des Baumes überzeugte dabei mit der Aussage, dass Bäume etwas ganz Besonders seien. In Äthiopien stehen sie für das Leben und für Rettung. Zum einen bringen sie materielles Heil, aber in den Kirchenwäldern sind sie auch spirituelle Orte, sozusagen Tempel in der Natur. Im Erhalt der Bäume haben die Menschen eine Zukunft und dabei helfen Christen auf der ganzen Welt!
Nach den Fürbitten überbrachte Pfarrer Corvinus die Grüße der Propstei Schöppenstedt. Er äußerte die Überzeugung, dass auch in Zeiten kirchlicher Veränderung die Propstei in 2025 alle Aufgaben schultern werde. Er sprach auch die traurigen Ereignisse der letzten Tage an: den Altarbrand in der Kirche in Beuchte und den Tod von Lektor Peter Müller und Pfarrerin Annette Sieg.
Pfarrer Maurer bedankte sich bei allen Mitwirkenden und lud zum Empfang des Kirchenvorstandes im Vorraum der Kirche ein.